Wenn ich auf Konzerten Merch kaufe, achte ich mittlerweile immer darauf, ob es nachhaltig ist oder nicht. Viele der kleineren deutschen Bands bieten mittlerweile Fair-Traide Shirts an. Ich verstehe aber wirklich nicht, warum es nicht auch die großen Bands schaffen nachhaltiges Band-Merch zu verkaufen? In diesem Artikel will ich euch den ökologischen Impact von Textilien aufzeigen und wie auch eurer Merchstand nachhaltiger werden kann.

Umweltauswirkungen der Textilindustrie
Die Textilindustrie ist für 10 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Dies ist aber nicht der einzige Faktor für Umweltauswirkungen der Industrie: Die Baumwollproduktion allein macht 14 % des weltweiten Insektizidmarktes und 5 % des Pestizidmarktes aus. Für die Herstellung eines einzigen Baumwoll T-Shirts werden zusätzlich 2.700 Liter Wasser benötigt – das reicht aus, um den Trinkwasserbedarf einer Person für 2,5 Jahre zu decken.
Bei der Produktion von nachhaltiger Kleidung für Band Merch, kannst du auf folgende Dinge achten:
Bio-(Baum-)Wolle
Die Produktion von Bio-Baumwolle verbraucht 90 % weniger Frischwasser als der konventionelle Baumwollanbau. Darüber hinaus werden die CO2-Emissionen um 46 % reduziert. Bei Bio-Textilien werden außerdem keine chemisch-synthetischen Pestizide verwendet.
Recycelte Materialien
Durch die Verwendung von recyceltem Polyester (rPET) können die CO2-Emissionen um 70 % reduziert werden. Darüber hinaus wird der Bedarf an neuen Ressourcen verringert, was die Gesamtbelastung für die Umwelt reduziert.
Nachhaltige Textilhersteller
Für eure Produktion von nachhaltigen Band-Merch braucht es also nachhaltige Textilien. Dabei könnt ihr auf folgende Labels achten, wenn ihr eure Textil Rohlinge aussucht:
Für Shirts, Pullis und Mützen kann ich euch die folgenden Hersteller empfehlen:
- Stanley/Stella
- B&C
- Flexfit (nicht alle Produkte, daher checkt das bitte erst genauer)
Umweltfreundliche Druckereien
Neben dem Textilrohling soll natürlich auch der Druck nachhaltig sein. Es gibt immer mehr Anbieter, die vegane, schadstofffreie und schwermetallfreie Tinten verwenden und versuchen ihre Produktion und Versand nachhaltiger zu gestalten.
Ein Beispiel aus Deutschland ist der Druckservice Canata.
Seid kreativ!
Seien wir mal ehrlich – egal wie fair und biologisch unsere Merchandise-Artikel sind, sie haben dennoch Auswirkungen auf die Umwelt. Deshalb müssen wir auch unsere Konsumgewohnheiten überdenken. Weniger zu kaufen und zu verkaufen ist nach wie vor der beste Weg, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Versucht also auch nur die Menge an Merchandise-Artikeln zu produzieren, die ihr wirklich benötigt oder mit Secondhand Artikeln zu arbeiten.
Oder noch besser: Findet andere kreative Wege, um umweltfreundliche Merchandise-Artikel anzubieten. Zum Beispiel Upcycling! Wear Your Music stellt zum Beispiel Armbänder aus alten Gitarrensaiten her.
Fazit
Es gibt genug Möglichkeiten für nachhaltiges Band-Merch, und das auch für kleine Bands in geringen Stückzahlen. Viele Indie-Bands bieten bereits faire, ökologische Textilien an, im Gegensatz zu einigen Major Label Bands. Durch Bio-Baumwolle, recycelte Materialien und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Herstellern und Druckereien lassen sich CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch und Schadstoffe drastisch reduzieren.
Echte Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, den eigenen Konsum zu überdenken und damit weniger, bewusster und kreativer zu produzieren.
Am Ende liegt es in der Verantwortung jeder Band, zu zeigen, dass Musik und Nachhaltigkeit zusammengehören. Macht euch Gedanken, welchen Beitrag ihr leisten könnt und setzt das doch direkt bei eurer nächsten Merch Produktion um!
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